Mecila
02 Feb

[2021] Veranstaltungsreihe Berliner Brasiliendialoge #7

Direitos Humanos sob ataque: desafios e perspectivas

Local: Virtual

About the event

Brasilien im multiplen Krisenmodus

Brasilien durchläuft aktuell mehrere, simultane Krisen: Politisch setzt der Zuwachs des Rechtsextremismus die demokratischen Institutionen sowie das demokratische Miteinander immer mehr unter Druck. Wirtschaftlich verfestigt sich die seit 2015 anhaltende Stagnation durch die politische Verharmlosung der Pandemie und die daraus folgende unkontrollierte Verbreitung des Coronavirus. Ökologisch führen bewusste Lockerungen von Umweltauflagen und eine gezielte Schwächung der Umweltschutzinstitutionen zu einer beispiellosen ökologischen Krise. Diese multiplen Krisen bedingen und vertiefen sich wechselseitig, während das Land immer tiefer in eine beinahe dystopische Sackgasse geführt wird.

Mehr denn je ist eine wissenschaftliche Analyse und Aufklärung der internationalen Öffentlichkeit zu den multiplen Krisen Brasiliens eine Notwendigkeit in der Forschung, der wissenschaftlichen und bildungspolitischen Arbeit sowie der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik zu Lateinamerika. Der Bedarf an Analyse, Aufklärung und öffentlicher Aufmerksamkeit begründet das Projekt einer Veranstaltungsreihe in Deutschland zu Brasilien, in der sich Wissenschaftler*innen, Publizist*innen, Politiker*innen, Künstler*innen, Student*innen und Aktivist*innen aus Brasilien und Deutschland frei austauschen und voneinander lernen können.

Das Format

Der Titel der Veranstaltungsreihe „Berliner Brasiliendialoge“ weist einerseits auf die Organisation der Veranstaltung im Rahmen der Kooperationszusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien und auf ihre Verdichtung in Berlin hin. Andererseits verkörpert die Veranstaltungsreihe das in der deutschen und der internationalen Öffentlichkeit breit gespürte Unbehagen über die aktuellen Entwicklungen Brasiliens nach der erfolgreichen Demokratisierungsphase, die auf die 1990er Jahre zurückgeht.

Die insgesamt neun geplanten Sitzungen der Veranstaltungsreihe umfassen Podiumsdiskussionen und Hauptvorträge mit Kommentaren bzw. Ko-Referaten.  Die Podiumsdiskussionen werden aus vier Referaten von jeweils maximal 15 Minuten zusammengesetzt. Die Hauptvorträge werden maximal 25 Minuten lang sein, gefolgt von zwei Kommentaren von jeweils 10 Minuten.  Nach den Präsentationen werden 20 Minuten für Diskussionen zwischen den Panel-Teilnehmer*innen eingeräumt, danach erfolgt eine 40-minutige Diskussion anhand von Fragen aus dem Publikum, die schriftlich per Chat geschickt werden können.

Eine Kooperation des Maria Sibylla Merian Centre Conviviality-Inequality in Latin America (mecila) mit: Lateinamerika-Institut (LAI) der Freien Universität Berlin (FU Berlin), Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Heinrich-Böll-Stiftung (hbs), Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika/Brasilien Initiative Berlin (FDCL/BIB), katholisches Hilfswerk Misereor (MISEREOR), Lateinamerika-Forum (LAF), Global South Studies Center (GSSC) der Universität zu Köln (UzK).

Die Reihe wird kostenfrei als Zoom-Veranstaltung durchgeführt. In Zoom: Portugiesisch-Deutsch Simultandolmetschung.

 

2021

02. Februar 2021 | #7 Menschenrechte unter Beschuss: Herausforderungen und Perspektiven

Unter dem Motto „Menschenrechte für rechte Menschen“ stellen die brasilianischen Rechtskonservativen die Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte in Frage, welche bürgerlich-politische und wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte untrennbar miteinander verschränken. Die Instrumente zum Schutz der Menschenreche werden aktuell in Brasilien systematisch geschwächt und Menschenrechtsaktivist*innen zunehmend bedroht und kriminalisiert. Das Panel diskutiert die gegenwärtigen Gefährdungen der Menschenrechte in Brasilien und die Reaktionen darauf seitens der Judikative, der Zivilgesellschaft und der internationalen Kontrollorgane.